Mittwoch, 15. Januar 2014

Kompass ohne Norden


Entscheidungen waren noch nie meine Stärke. Veränderungen habe ich gehasst, vor Überraschungen fürchtete ich mehr als ich mich freute. Ich wollte immer alles richtig machen, den einfachen Weg gehen. Alle glücklich machen, damit sie stolz auf mich sind. Mir das Gefühl geben, es richtig gemacht zu haben. Doch je mehr ich drauf bedacht war, es den anderes recht zu machen, desto weniger klappte es.
Ich wurde fahrlässig, machte Fehler. Wurde immer unsicherer. Verkroch mich, hab mit keinem mehr gesprochen, mir nichts mehr zugetraut. Ja, ich habe in mich selbst den Glauben verloren. Wusste nicht mehr, wozu ich in der Lage bin. Unsicherheit ist das Schlimmste.
Ein halbes Jahr, es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, ist vergangen, seitdem ich den sicheren Weg verlassen habe. Seitdemich aufgehört habe, das Leben der anderen zu leben. Ich laufe meinen Träumen entgegen und bin voller Vorfreude. Ich gewinne an Selbstbewusstsein, das ich so dringend brauche. Ich gehe an meine Grenzen, entdecke mich neu. Lerne Facetten an mir kennen, die bis jetzt verborgen waren. Rückschläge bringen mich nicht unter, sie stärken mich.
Aus dem Kampf in meinem Inneren gehe ich gestärkt hervor. Mit erhobenem Haupt. Ich kann von mir behaupten, mich selbst gefunden haben. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich meinen Weg gehen werde, ist eines sicher: ich werde ihn gehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen